Trauermantel

Trauermantel flieg

7. Februar 2013

Ist es Zeit, sich zu entlassen, wenn sich alle Wetter übermorgen ändern?

Sag nichts von Sehnsucht, die vergebens sucht.

Sag, welches Glück braucht den Moment?

Momente, tief im Gleichklang, trotzdem schwingungslos, verhallen.

Traurig navigiert ein letztes Licht am Horizont.

Der letzte Strahl, unerkannt versiegt, Sekunden vor dem letzten Blick.

Gedankenlos, das Boot ertrunken, nun taucht ins Dunkel ab.

Ein kleiner Stern, trägt deinen Mantel, der sich nicht mehr öffnet.

Und alle Wörter, geschrieben wie auf Wasser,

schwinden wellenlos ins Blau hinweg.

Ruf los, transparent der Pfeil, dann fliegt.

So unauffindbar, einen nächsten Schatten trifft.

Der Wunsch sich nicht erfüllen mag.

Denn jedes Wort, weiter, glanzlos ungelesen, gleitet.

Wo paart sich Hoffnung mit der Sehnsucht?

Im letzten Dämmerlicht auf goldenen Bildern,

die zum Schweigen sind verbannt.

Nichts war schöner als der Anblick seidener Schleier,

im Fallen transparenter Zauberei.

Die Einsamkeit entlässt sich leider nicht mit jedem Blick zum Horizont.

Was bleibt ungreifbar nur,

ein Trauermantel, der in die Dämmerung, dort fliegt.

Ach, 06.02.2013 (1. Fass.), 07.02.2013 (2. Fass.)
Textauszug aus "Im Dasein der Sinne" (2013)
Foto: 01.06.2010
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