Malvorführung Akt

Malvorführungen

30. November 2012

Zurück von der hanseatischen Mal-Tournee . . .

Öffentliche Malvorführungen zeigen nicht nur technische Fertigkeiten und praktische Tipps vor interessiertem Publikum, sie offenbaren auch die ganz persönliche Vorgehensweise beim Bildaufbau. Im Grunde ist der Künstler, in seiner individuellen Fantasiewelt, ein Einzelgänger. Sich einer offenen Situation in Gesprächen zu stellen, geschieht eigentlich nur während Vernissagen, bei denen fertigen Arbeiten präsentiert werden. Doch direkt vor Zuschauern, Live zu malen und dabei zu erklären, was und warum gerade getan wird, ist eine große, mentale Herausforderung. Will man diese annehmen und bewältigen, aus welchen Gründen auch immer (meist zu Werbezwecken) bedarf es einer Vorbereitung. Ein öffentlicher Auftritt, läuft immer nach einem eingeteilten Schema ab, das von der Vorausplanung bestimmt wird. Damit ist dann auch der auftretende Künstler einer Abfolge unterworfen.

In meinem Fall, dieser eingeteilten Situation, richte ich mich natürlich nach obligatorischen Programmabläufen. Doch die Aktionen während einer Malvorführung selbst sind spontan, ohne vorausplanende Vorbereitung. Meine Vorgehensweise geschieht dann so, wie wenn ich in meinem Atelier wäre. Der tägliche Ablauf geschieht nur einem anderen Ort. Wie ein Musiker täglich seine Musik macht, male auch ich, sowieso und ebenso. Also zeige ich das, was  fortlaufend geschieht, nur eben öffentlich und ohne mentale Hemmschwelle.

 Ach, 11.03.2012 (1. Fass.), 30.11.2012 (2. Fass.)
Textauszug aus dem Buch "Im Dasein der Sinne" (2012)
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