Shish-ka-bap

19. Oktober 2012

Sie werden es nicht glauben, aber shish-ka-bap wurde nicht auf einer griechischen Insel erfunden. Shish-ka-bap wurde von einer Henne erfunden. Anbei bemerkt, beweist dies auch die scheinbar ungelöste These, wer war zu erst da, die Henne oder das Ei? Es war die Henne, sie war viel länger da als das Ei, denn sie hatte bereits Füße am Körper. Das Ei konnte von Beginn an, ja gar nicht gehen.

Die geniale Idee, shish-ka-bap zu produzieren und nicht das Ei, ist aus wirtschaftlichen Gründen ganz eindeutig. Die ersten Shish-ka-bappen waren damals ein so großer Erfolg, dass die Hühner richtig glücklich waren. Diese Glücklichkeit bewirkte so ganz nebenbei auch den Durchbruch des Eies. Das ist aber eine andere Geschichte. Also, jedes Huhn war glücklich, ein shish-ka-bap zu werden, denn dadurch bekam das Leben erst seinen Sinn. Eine alte keltische Weisheit gründet auf der selben Ansicht. Aber das ist eine andere Geschichte. Das shish-ka-bap selbst hat ebenfalls, in sich gesehen, einen hohen Selbstwert. Die feine Weichheit und das sanfte Zurückfedern ohne zähen Widerstand zeichnet den Erfolg des shish-ka-bap aus. Die stolzen Hühner pflegen nun erfolgreich, ihren gehobenen Lebensstil. Soll doch ein shish-ka-bap in guter Tradition gehalten werden.Dieser innere Kreislauf, auch Rekursion genannt, war damit geboren worden. Vom Huhn zum Ei und wieder Huhn erneut. Aber das ist eine andere Geschichte.

Bekannte shish-ka-bap Konzerne sind unter anderem, die Kette aus dem Wiener Wald. Dort gab es immer viele Hühner. Ein Geheimtipp ist seit Neuem, die chinesische Inflation der shish-ka-bap Schnell-Ketten. Die Tradition leidet zwar sehr darunter, aber Geld geht vor. Das aber ist auch eine andere Geschichte. Ich selbst, bevorzuge shish-ka-bap mit viel Gewürz und dazu einen kühlen Retsina von der Insel der süßen Weine Samos. Andere essen gerne Sauerkraut und tanzen gerne Polka. Ich esse gerne Chicken-Souvlaki und tanze gerne Sir-Taki.

Zakynthos Text Nr.21, 19.09.2011 (1. Fassung), Dutt., 24.09.2012 (2. Fassung)
Textauszug aus dem Buch: G. Reil "Im Dasein der Sinne" (2012)

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